Weisheitszähne – wann müssen sie gezogen werden?

Weisheitszähne waren vor allem in der Steinzeit wichtig. Damals war die Ernährung eine andere und die kräftigen Zähne unterstützten unsere Vorfahren beim Zerkleinern der Nahrung. Heutzutage sind wir nicht mehr auf die vier großen Backenzähne angewiesen, die ganz hinten im Kiefer liegen. Zahnmediziner sprechen häufig von den „Achtern“ und meinen dabei die Weisheitszähne.

Mit der Weisheit haben die Zähne allerdings nichts zu tun. Vielmehr haben sie ihren Namen erhalten, weil sie die letzten Zähne sind, die durchbrechen. Meist erst mit 16 Jahren, manchmal erst viel später oder gar nicht kommt es zum Durchbruch der letzten Backenzähne. Bei Weisheitszähnen denken Sie vielleicht gleich an einen bevorstehenden Eingriff.

Die Zähne müssen nicht pauschal gezogen werden, manche Menschen behalten ihre Weisheitszähne ohne Komplikationen.

 

Weisheitszahn entfernen
Schematisches Bild zur Entfernung eines Weisheitszahns aus dem Unterkiefer.

 

 

Müssen Weisheitszähne immer gezogen werden?

Ob Ihre Weisheitszähne entfernt werden müssen, entscheidet Ihr Zahnarzt. In einigen Fällen verursachen die Zähne bereits Schmerzen und sollten spätestens dann gezogen werden. Ist absehbar, dass die Weisheitszähne problemlos durchbrechen und weder umliegendes Gewebe noch Nachbarzähne in Mitleidenschaft gezogen werden, können Weisheitszähne im Kiefer verbleiben.

Sitzen die Weisheitszähne sehr tief im Kieferknochen, wird Ihr Zahnarzt Sie zu möglichen Risiken einer OP beraten. Grundsätzlich lässt sich sagen, dass Weisheitszähne erst dann entfernt werden müssen, wenn sie Schmerzen oder Entzündungen und Schäden hervorrufen.

 

Wann müssen Weisheitszähne gezogen werden?

Weisheitszähne können entfernt werden, noch bevor sie zu möglichen Komplikationen führen. Ihr Zahnarzt muss abwägen, ob der Zahn im weiteren Verlauf zu Entzündungen, Wurzelschäden oder Karies führen kann. Liegt ein Zahn beispielsweise quer im Kiefer, besteht die Gefahr, dass er den Nachbarzahn nachhaltig beschädigt. Ob ein Zahn gezogen werden muss, hängt davon ab, wie groß die Weisheitszähne sind, wie tief sie im Kiefer liegen, welche Position sie im Kiefer haben und ob die Wurzeln beispielsweise gekrümmt sind.

Da eine Weisheitszahnentfernung in den meisten Fällen einen operativen Eingriff darstellt, entscheidet der Zahnarzt, ob in Ihrem individuellen Fall eine Entfernung notwendig oder sinnvoll ist. Sollten Sie über einen längeren Zeitraum an Schmerzen im Bereich der Weisheitszähne leiden, suchen Sie unbedingt Ihren Zahnarzt auf.

 

Gründe für eine Extraktion im Überblick

  • Anhaltende Schmerzen
  • Entzündliche Prozesse
  • Zystenbildung
  • Beschädigung umliegender Zähne und Gewebe
  • Zu erwartende Kieferfehlstellung

 

 

Wie verläuft eine Weisheitszahn-OP?

Als Grundlage für eine bevorstehende Weisheitszahn-Operation dient ein Röntgenbild. Der behandelnde Zahnarzt kann hierauf erkennen, wie die Weisheitszähne samt Wurzeln im Kiefer liegen und welche Behandlungsschritte nötig werden. In den meisten Fällen wenden Zahnmediziner eine bei einer Weisheitszahn-OP örtliche Betäubung an. Diese sorgt dafür, dass Sie den Eingriff schmerzfrei, aber bei vollem Bewusstsein erleben.

Für Patienten, die unter Angst leiden, bieten einige Zahnarztpraxen Eingriffe unter Vollnarkose an. Darüber hinaus ist eine Behandlung mit Lachgas möglich. Über eine spezielle Nasenmaske wird ein Gemisch aus Lachgas und Sauerstoff dem Patienten zugeführt. Die Folge ist ein entspannter und angstfreier Zahnarztbesuch.

 

Lachgas-Behandlung beim Zahnarzt
Mit einer Lachgas-Behandlung können auch Angstpatienten ihre Weisheitszähne angstfrei ziehen lassen.

 

Nachdem die Betäubung ihre Wirkung entfaltet hat, beginnt der eigentliche Eingriff. Ist der Zahn bereits vollständig durchgebrochen, kann der Zahnarzt ihn direkt ziehen. Sollte der Zahn retiniert (noch nicht in der Mundhöhle sichtbar) sein, öffnet der Arzt das Zahnfleisch mit einem Schnitt und entfernt den Zahn. Teilweise muss der Arzt den Zahn zerkleinern und Schritt für Schritt entfernen.

Anschließend werden die Wunden vernäht und der Eingriff ist abgeschlossen. Bei einer Behandlung mit Lachgas oder Lokalanästhesie ist der Patient anschließend direkt fahrtüchtig.

 

Druck des Weisheitszahns auf benachbarte Zähne
Weisheitszähne üben meist Druch auf benachbarte Zähne aus.
Quer liegender Weisheitszahn
Auch quer liegende Weisheitszähne können auftreten.
Weisheitszahnentfernung aus dem Unterkiefer
Weisheitszähne werden bei einer OP einfach aus dem Kiefer entfernt.
Naht nach einer Weisheitszahn-OP
Nach der Weisheitszahnentfernung wird die Wunde vernäht.

 

 

Regelmäßige Zahnarztbesuche senken das Risiko für Komplikationen

Wer regelmäßig einen Zahnarzt aufsucht, vermeidet, dass sich Weisheitszähne entzünden oder andere Probleme verursachen. Ihr Zahnarzt entscheidet bei jedem Patienten individuell, ob die Extraktion der Weisheitszähne sinnvoll ist und zu welchem Zeitpunkt diese erfolgt.

 

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